Die Wahl der Qual

 

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Das Inhaltsverzeichnis
nebst einigen Leseproben

Aus dem Nähkästchen
Die ungekürzten Interviews

Nach Redaktionsschluss
Was wir gerne noch geschrieben hätten ...

Für Tippfaule
Alle Links aus dem Buch
und noch ein paar mehr.

Impressum

Glossar

(Ungekürzte Leseprobe)

 

 

Hier sind nur die Ausdrücke erklärt, die im Text und in den Interviews vorkommen oder in Internetforen erfahrungsgemäß am häufigsten nachgefragt werden. Wer ein umfassenderes Nachschlagewerk sucht, konsultiert am besten den "Papiertiger - Eine Enzyklopädie des Sadomasochismus" (www.datenschlag.org/papiertiger/). Im Papiertiger werden einige hundert Stichworte viel ausführlicher erläutert, als das hier möglich ist.

 

24/7
Ein SM-Spiel 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche durchhalten. In etwa das gleiche wie TPE.

Abkürzungen, im Internet gebräuchliche
YKINMK - Your kink is not my kink - auf bayrisch: D' Katz mag Meis, i mag's net.
YMMV - Your mileage may vary. Produktionsbedingte Abweichungen vorbehalten. "Ich kann nicht versprechen, dass dir das genauso viel Spaß macht wie mir."

Andreaskreuz
Sieht aus wie das gleichnamige Verkehrszeichen, nur größer. Kann man jemanden dran festbinden.

BDSM
Bondage & Discipline, Dominance & Submission, Sadomasochism, also Fesseln, Erziehungsspiele, Machtspiele, Sadomasochismus. Ein Begriff, der im amerikanischen Sprachraum im Internet entstanden ist, um endlich alle Randgruppen gleichermaßen zufriedenzustellen. Im deutschsprachigen Raum kennzeichnet der Gebrauch dieser Abkürzung die Generation, die für ihr Coming-Out ausgiebig von den Möglichkeiten des Internet Gebrauch gemacht hat. Weiterentwicklungen, auf die man im englischen Sprachraum häufig stößt, weil sie lange Erklärungen auf Mailinglisten und in Newsgroups vermeiden helfen, sind:
BDSMLMNOP - BDSM und was sonst noch so alles dazugehört
WIITWD - Whatever it is that we do - Das, was wir tun, egal wie man's nennt

Blümchensex
Siehe Vanilla

Bondage
Die Kunst des erotischen Fesselns. Die Bandbreite reicht dabei von "vor dem Vögeln festbinden" bis hin zu zeitaufwendigen, knoten- und schlaufenreichen, hochästhetischen Bondage-Sessions.

Buttplug
Wörtlich: Arschstöpsel. Um einen solchen handelt es sich auch - und zwar in einer Form, die auch über eine gewisse Zeit im Arsch verbleiben kann. Buttplugs sind für manche ein gutes Gefühl, für andere eine wunderbare Folter und für wieder andere einfach nur der Horror. Es gibt sie in verschiedenen Formen und Größen, zum Beispiel auch mit Ponyschweif dran.

CBT
Im Büro Computer-Based Training, im Bett Cock and Ball Torture = Schwanz-und-Sack-Folter. Dem Namen entsprechend eine recht genitalfixierte Angelegenheit. Manche behaupten: Konzentration auf das Wesentliche.

Crossdressing
So bezeichnet man es, wenn ein Mann Frauenkleider oder eine Frau typisch männliche Kleidung trägt. Meist gehört dazu auch das entsprechende Make-up, die entsprechende Haartracht etc.

D/s
Auch DS oder Dominance and Submission, also Dominanz und Unterwerfung. Das DS in "BDSM". In der weitesten Bedeutung umfasst der Begriff alle Varianten, an denen dominante und submissive Partner beteiligt sind, also die meisten BDSM-Spielarten. Manche benutzen den Begriff auch nur für das "reine" Machtspiel, um damit schmerzerotische Praktiken und ähnliches auszugrenzen.

Dental dam
Latexlapperl, das beim Lecken von Anus oder Vagina als Infektionsschutzbarriere verwendet werden kann. In gutsortierten Sexshops inzwischen in verschiedenen Farben und Geschmacksrichtungen erhältlich. Ersatzweise kann man auch ein Kondom der Länge nach aufschneiden.

Dresscode
Klamottenvorschrift bei SM-Parties. Bedeutet meistens: kinky und/oder schwarz. Einladung lesen.

Emblem
Das namenlose BDSM-Emblem sieht ein bisschen aus wie ein genetisch entgleistes Yin-Yang-Zeichen: es besteht aus drei kaulquappenförmigen Flächen in einem Kreis anstatt zweien. Die drei Flächen können je nach Interpretation die drei Grundsätze des BDSM, nämlich Safe, Sane und Consensual, symbolisieren, aber auch die drei Themenbereiche D&S B&D S&M, oder Top, Bottom und Switch. Auch Material und Farben haben ihre eigene Symbolik. Mehr dazu unter members.aol.com/quagmyr/. Als Erkennungszeichen ist das BDSM-Emblem bisher nicht gerade verbreitet, man sieht es aber in der letzten Zeit zunehmend häufiger, zum Beispiel im neuen Logo von SMart Rhein-Ruhr e.V.

Flag
Abkürzung für Flagellation, also das Schlagen mit allerhand Werkzeugen anstatt mit der bloßen Hand. Die Amerikaner sind so scharf drauf, dass sie sogar einen flag day haben.

FTM, MTF
Frau-zu-Mann-Transsexueller, Mann-zu-Frau-Transsexuelle. Höflich ist es allerdings, solche Ausdrücke ganz fallenzulassen und die Betreffenden einfach als Angehörige des gewählten Geschlechts zu betrachten. Schliesslich unterzieht sich niemand einer komplizierten Geschlechtsanpassung, nur um dann lebenslänglich als Transsexuelle/r bezeichnet zu werden. So ist das als sexuelle Randgruppe: man muss sich auch mit seinen Mit-Minderheiten bekanntmachen. In diesem Zusammenhang sollte man auch wissen, dass eine "biologische Frau" sich nicht durch das Tragen von Fransenröcken und Birkenstocksandalen auszeichnet, sondern durch die Tatsache, dass sie mit weiblichen Genitalien geboren wurde.

Gag
Knebel. Ein Ballgag ist zum Beispiel das, was Bruce Willis in Pulp Fiction trägt. Es gibt eigentlich keinen vernünftigen Grund, nicht "Knebel" zu sagen, ausser dass sich "Gag" geknebelt besser aussprechen lässt.

Genderbending
Das Unterlaufen herkömmlicher Geschlechtsrollen durch Vermischung von gesellschaftlichen Geschlechterklischees in Kleidung und Attitüden. Im Zuge der ganzen Genderdebatte sehr aufgeweichter Begriff, der heute für modisch-androgynes Styling ebenso verwandt wird wie für das sexuell aufgeladene Spiel mit den Geschlechterrollen.

Gor
Gor ist eine Welt, die auf den Fantasy-Romanen des Autors John Norman basiert. Eine archaisch anmutende Welt mit eigenen Begriffen, eigenen Einrichtungen und eigenen Konventionen, in der Sklaven und Meister nach strengen Regeln und Ritualen leben. Das englischsprachige Internet ist jedenfalls voller goreanischer Tavernen, und das goreanische Rollenspiel wird von vielen so ernst genommen, dass sie am liebsten ganz ins Netz ziehen würden. Es soll auch Leute geben, die Gor RL praktizieren. Wer strenge, mittelalterlich anmutende Fantasien hat, soll das getrost ausprobieren. Allerdings empfiehlt es sich, vorher ein bisschen was über die Gesetze und Gepflogenheiten zu lesen, insbesondere, wenn man sich auf der Sklavenseite bewegt - denn es geht wirklich recht unnachsichtig zu. Grundlegende Infos gibt's bei www.counterurth.com/gor/basicgor.htm, eine umfassende Linkliste mit Informationen, Essays und anderen goreanischen Texten findet sich unter www.rdrop.com/users/wyvern/linklist.html. Nur wenige Bände des "Gor-Zyklus" sind auf deutsch erhältlich; die meisten wurden von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften indiziert und in der Folge nicht mehr neu aufgelegt.

Hanky-Code
Codesystem, das ursprünglich aus der schwulen Szene kommt und sich im Heterobereich kaum durchsetzen konnte, weil man mit Frauen vor dem Sex sowieso drei Tage reden muss. Mit Hilfe von verschiedenfarbigen Bandannas oder Taschentüchern (hankies, flags) kommuniziert man wortlos die eigenen Vorlieben. Auch in der Schwulenszene ist der Hanky-Code nur mäßig verbreitet - vielleicht haben die Jungs eingesehen, dass man bei schummriger Beleuchtung Altrosa (Tittentrimm) nicht so gut von Hellrot (Hintern versohlen), Rot (Fisten), Dunkelrot (beidhändiges Fisten), Rostrot (Reiten), Korallrot (Zehenlutschen) und Magentarot (Achseln lecken) unterscheiden kann. Wer es ganz genau wissen will, kann die Details zum Beispiel bei gblf.de/pinwand/hanky/ nachlesen.

Harness
Erinnert mich, sagt Ira, immer an das Laufgeschirr, das ich als Kleinkind hatte. Allerdings ist die SM-Variante nur selten mit kleinen Plastikmarienkäfern versehen.

Japanbondage
Besonders kunstvolle, ästhetische und aufwendige Bondagevariante.

Kink
Dein Kink ist das, was dich anmacht.

kinky
Sehr dehnbarer Begriff. Gerne mal gebraucht für alles, was über "ganz normalen" heterosexuellen Geschlechtsverkehr hinausgeht.

Leather Pride Flag
Das Äquivalent zur schwulen Regenbogenflagge: schwarzweißblau gestreift mit einem roten Herz. Eine Abbildung gibt's zum Beispiel unter stadt.gay-web.de/service/symbole/inhalt.shtml. Kommt als Badehandtuch, Anstecker, Schlüsselanhänger und Topflappen vor, ist aber im schwullesbischen Bereich weit gebräuchlicher als unter Heteros.

Mode-SMler, Trend-SMler
Immer die anderen. Abwertende Bezeichnung für diejenigen, die angeblich SM nur betreiben, weil es gerade hip ist. Begegnet ist uns noch keiner. Bei Fetischkleidung scheint der Begriff angebrachter zu sein, wenn man sich die Kollektionen von Mugler und Gaultier anschaut ...

Munch
Treffen einer SM-Gruppe in Form eines Frühstücks, Brunch, Lunch o.ä. in einem öffentlichen Restaurant oder Café, ohne Geheimnistuerei bei der Veröffentlichung der Termine und Treffpunkte. Munches bieten Interessierten Gelegenheit, sich mit anderen SMlern in einer ganz normalen Umgebung zu treffen und auszutauschen, ohne sich dem vermeintlichen Druck einer "echten" SM-Veranstaltung auszusetzen.

Noncon
Kurz für "non-consensual". Bezeichnet alle, auch die kleinsten, Dinge, die man mit einer Person ohne deren Einverständnis anstellt. Pfui, schlimm, verboten und verpönt - und das Gegenteil der SSC-Regel. In vieler Leute Phantasien spielen Noncon-Szenarien eine Rolle, und mit sehr viel Fingerspitzengefühl kann man sie auch in die Praxis umsetzen. Die Frage, ob es noch wirklich noncon ist, wenn man möchte, dass der andere Dinge mit einem anstellt, die man nicht möchte, ist ein hübsches Paradoxon und kann ganze Mailinglisten lahmlegen.

Old school / new school
Unterscheidung zwischen den SMlern der "ersten Generation" im deutschsprachigen Raum und dem Nachwuchs, der seine ersten Informationen zum Thema meist im Internet gefunden hat. Old school bedeutet unter anderem: Mühsames Coming-Out ohne fremde Hilfe, konspirative Gruppentreffen, Misstrauen gegenüber Switchern. Die new school fällt eher durch geringes Interesse an Szenekonventionen und einen Hang zu Anglizismen auf. Mit Anhängern der old school über SM zu reden ist ungefähr so einfach wie mit Großeltern über Musik. Nicht zu verwechseln mit der "old guard" aus grauer, amerikanischer Vorzeit, über die man zum Beispiel in Guy Baldwins "Ties that Bind" oder Mark Thompsons "Lederlust" mehr erfahren kann.

Paddle
Paddle ist zwar ursprünglich das englische Wort für Paddel, wird aber im Amerikanischen nicht von ungefähr als Verb mit der Bedeutung verhauen benutzt. Natürlich gibt es Paddles, die nur zum Zweck des Verhauens hergestellt werden. Grundsätzlich kann aber vieles vom Ping-Pong-Schläger bis zum Küchenbrettchen herhalten.

Paraphilie
"Nebenliebe". Höflicherer Ausdruck für "Perversion", aber genauso verschwommen definiert.

pervers
Viele Perverse versuchen, diesen Begriff so positiv umzudeuten, wie das den Schwulen mit, naja, eben "schwul" gelungen ist, das noch vor gar nicht allzulanger Zeit ein Schimpfwort war. Pervers, pervers, pervers. Geht doch, oder?

Playpiercings
Playpiercings sind Piercings, die im Gegensatz zu permanenten Piercings nur temporär, während einer Session eine Rolle spielen, um danach wieder entfernt zu werden, zum Beispiel Nadeln, die für einen gewissen Zeitraum in der Haut verbleiben. Nichts für Ungeübte oder Leute, die sich nach dem Pinkeln nicht die Hände waschen.

Ring der O
Ein Ring mit einem kleinen Ring dran. Gibt's auch als Ohrring. Im Heterobereich ist der Ring der O wohl das etablierteste BDSM-Symbol - zu betrachten ist er beispielsweise unter www.schlagzeilen.com/images/ring.gif. Wie auch bei Hankies gilt: Tops tragen ihn links, Bottoms rechts.

RL
Abkürzung für "real life". Das wirkliche Leben, in dem wir nicht aus Pixeln, sondern größtenteils aus Kohlenstoffverbindungen bestehen. Beugt in der Konversation zwischen Leuten, die sich auch im Netz öfter begegnen, Missverständnissen vor: "Gestern hab ich Sonja getroffen, RL mein ich". "In echt" ist kein Ersatz; dafür ist die Interaktion im Netz dann doch zu real.

Sadomasochismus
"Größtenteils harmlos", sagte Ford und hüstelte verlegen.
"Größtenteils harmlos!" rief Arthur.
(Douglas Adams: Per Anhalter durch die Galaxis)

Safeword, Codewort, Sicherheitswort
Wenn das Safeword fällt, ist erst mal Schluß mit lustvoll. So ungefähr jedenfalls ist Safeword für die meisten definiert: als Signal, sofort aufzuhören, mit dem, was gerade passiert. Mit dem Safeword signalisiert Top oder Bottom, dass etwas nicht stimmt - sei es nun gesundheitlich oder emotional - und dass das Spiel sofort abgebrochen werden soll. Viele benutzen beim Safeword auch das Ampelsystem mit den Codeworten "Grün", "Gelb" und "Rot", bei dem Gelb "mach langsamer" oder "wir müssen kurz reden" bedeutet. Ein Safeword zu benutzen ist umso ratsamer, je weniger man seinen Spielpartner kennt. Wenn Knebel im Spiel sind, sollte man sich auf ein anderes Signal einigen.

Scat
Hat mit dem Scatman wenig zu tun, sondern kommt von Scatophilie, der Vorliebe für das Spiel mit - und manchmal auch das Essen von - Fäkalien.

Session
Wenn zwei oder mehr Leute über einen festgelegten, kürzeren Zeitraum gemeinsam SM praktizieren, nennen sie das ganz gerne mal Session.

Sling
Eine kleine lederne Hängematte, meist mit Ketten an den vier Ecken und allerhand Befestigungsmöglichkeiten versehen. Billigausführungen werden an Heteros oft unter dem Titel "Liebesschaukel" verkauft. Slings eignen sich besonders gut fürs entspannte Fisten, sind aber auch sonst ein vielseitiges Spielzeug.

Spanking
Spanking ist das englische Wort für Hintern versohlen. Und - tadaaaa - darum gehts dabei auch. Im allgemeinen mit der bloßen Hand.

Spiel
Weitverbreitete Bezeichnung für eine Session. Es gibt gewisse Einwände seitens derer, für die SM eine ernste Sache ist, aber in Anbetracht der diversen Philosophien, die das ganze Leben für ein Spiel halten, muss man darauf wohl nicht allzuviel geben.

SSC
Safe, Sane and Consensual - Sicher, mit gesundem Menschenverstand und freiwillig. Außerdem Bart Simpsons Springfield Skateboard Club.

Strap-on
Umschnalldildo. Praktische Sache und allzeit bereit.

Switch
Ein Switch oder Switcher ist jemand, der sowohl auf der dominanten als auch auf der submissiven Seite zuhause ist. Viele Switches haben einen stärkeren Hang zur einen Seite, ohne dabei die andere zu verschmähen. Manche Switches spielen mit der einen Person ausschließlich den dominanten Part und mit der anderen nur submissiv - andere wechseln die Rollen mit ein und derselben Person.

Top - Bottom, Dom/Domme - Sub, Sadist/Sadistin - Masochist/Masochistin, S - M, Herr/Herrin/Meister/Meisterin - Sklave/Sklavin, Master- Slave, aktiv - passiv, dominant - devot, dominant - submissiv
Jedes dieser Begriffspaare hat seine Anhänger und hin und wieder versucht jemand, den Unterschied zwischen devot, submissiv, unterwürfig, masochistisch und passiv glasklar herauszuarbeiten. Für die Praxis ist das alles eher belanglos. Als "Masochisten" und "Sadisten" bezeichnen sich meistens (aber nicht immer) Menschen, die Schmerzen erotisch finden; als "dominant", "devot" oder "submissiv" die, die sich mehr für Machtspiele interessieren. Verlassen kann man sich darauf nicht. Wir verwenden in diesem Buch die neutralen Begriffe "Top" und "Bottom", aber wie man an den Interviews sieht, sind alle anderen Bezeichnungen ebenso in Gebrauch - manche verwenden sie strenggläubig, manche willkürlich. Jemand, der in einer anderen Szene seine ersten SM-Begriffe aufgeschnappt hat, kann mit anderen Begriffen das gleiche meinen, oder mit den gleichen Begriffen ganz andere Dinge verbinden. Für jüngere SMler wirken Begriffe wie "devot" oder "Sklave" leicht pathetisch, während die ältere Generation sich eher gegen Anglizismen verwehrt. Wenn man feststellen will, was der andere wirklich meint, wenn er sagt: "Ich möchte gern dein Flützpasch sein", hilft sowieso nur reden.

Top's Disease
Nach langjähriger Top-Tätigkeit manchmal auftretender Größenwahn: kann passieren, wenn das Ego des Tops zu stark aufgeblasen wird. Prächtige Exemplare erkennt man daran, dass sie meinen, sie könnten jedermanns Bottom und auch den Rest der Welt herumkommandieren, nur weil sie Top auf ihrem Lätzchen stehen haben.

Toys
Spielzeug, das man nicht bei Toys 'R' Us kaufen kann; ein Begriff, der inzwischen auch in der Vanilla-Kultur gängig ist. In die eigene Spielzeugkiste gehört all das, was man zu einer Session nach dem eigenen Geschmack braucht - und das kann weit mehr sein als nur ein paar Dildos und Gerten.

TPE
"Total Power Exchange". Eine Spielart, bei der die Machtungleichverteilung nicht nur in einem mehr oder weniger klar abgegrenzten Zeitrahmen präsent ist, sondern rund um die Uhr.

TV, TS
Transvestiten / Transsexuelle. Wer die beiden verwechselt, nennt wahrscheinlich auch alle Asiaten "Schlitzaugen". Transvestiten tragen gern die Kleidung des anderen Geschlechts, fühlen sich aber mit ihrer Geschlechtsidentität durchaus wohl. Bei Transsexuellen passen körperliches Geschlecht und innere Geschlechtsidentität nicht so recht zusammen. Wer mehr darüber wissen will, dem sei Pat Califias "Sex Changes: The Politics of Transgenderism" empfohlen.

Vanilla, Vanille
Freundliche Bezeichnung für Menschen, die Sex am liebsten ohne SM-Elemente betreiben (Vanilla-Sex, Blümchensex). Abgeleitet von Vanille als der beliebtesten Eissorte und der Tatsache, dass es trotzdem eine Menge Leute gibt, die Pistazie oder Zitrone-Amaretto-mit-rohem-Kuchenteig vorziehen. Der Ausdruck "Stinos" (von "stinknormal") gilt dagegen als eher unhöflich, und "Normalos" wird ausschließlich von Journalisten gebraucht, die ihre Insiderkenntnisse unter Beweis stellen wollen.

© Kathrin Passig - Ira Strübel 2000-2001